Wesen einer Gemeindepartnerschaft...

...Beziehungen, Beziehungen, nichts als Beziehungen.

Wand im Tanz- und Klettersaal...
Neue Garderobe
Neuer Chemieraum (Später Geräteraum Turnhalle)
Bei einer Gemeindepartnerschaft, wie die unsere zu Göncruszka, kann, ja muss man sich immer wieder fragen: was ist eigentlich Sinn und Zweck einer solchen Partnerschaft?
Heute hatten wir eine Besichtigung des neuen Flügels des Schulhauses, und man staunt nur, wie schön, wie sorgfältig alles gemacht geworden ist. Wir konnten uns heute davon überzeugen, mit wie viel Liebe unsere Spendengelder verbaut wurden. Und einem wird schnell klar: hier wurde mit vergleichsweise wenig Geld eine sehr schöne, praktische, und mit sehr viel Liebe gestaltete Schulanlage geschaffen. Und dann beginnt man automatisch zu vergleichen: Und in welchem Zustand ist unsere Infrastruktur zu Hause? Man stellt
Neuer Eingangsbereich
dann schnell einmal fest, dass Schulanlagen in der Schweiz, gerade die auf dem Land, lange nicht überall mit diesem Niveau hier mithalten können. Man realisiert vor allem sehr schnell, dass wohl in kaum einer schweizer Schule nur annähernd so viel Herzblut steckt. Ja, wenn das so weiter geht, muss die Gemeinde von Göncruszka für schweizer Schulen sammeln. Aber kann das permanente Steigern der Infrastruktur einziger Sinn und Zweck dieser Gemeindepartnerschaft sein? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns zunächst fragen, was denn eigentlich Sinn und Zweck einer Partnerschaft an sich ist? Eine Gemeindepartnerschaft müsste eine soziale Gemeinschaft zweier Gemeinden sein. Das heisst zwei Gemeinden müssten aus purem Interessen aneinander eine Partnerschaft eingehen. Sinn und Zweck müsste das Interesse an den Beziehungen, an Menschen der jeweils anderen Gemeinde sein. Wenn dann so eine Partnerschaft zustande gekommen ist, ist es klar, dass Partner einander helfen und sich aufeinander verlassen können. Basiert jedoch eine Partnerschaft alleine auf dem wirtschaftlichen Gefälle zwischen den Partnern, ist es sicher keine Partnerschaft, sondern ein Abhängigkeitsverhältnis.

Gemeinsamer Volkstanz
Wenn das Ziel unserer Jugendreise gewesen wäre, hier in Göncruszka zu schauen wie viel Gutes wir aus der Schweiz mit unserem sauer verdienten Geld getan haben, wäre die Reise umsonst gewesen. Mit diesem Ansinnen hätten wir höchstens ein Abhängigkeitsverhältnis zementiert, das ja dem Wesen einer Partnerschaft völlig zuwider liefe. Das Ziel unserer Reise muss also ein anderes sein: Beziehungen, Beziehungen Beziehungen. Sich aufeinander einlassen, einander kennen lernen, voneinander lernen, zusammen lachen aber auch gemeinsam die sprachlichen und kulturellen Barrieren auszuhalten. Das haben wir heute getan
Spass an Musik und Bewegung
und genau das braucht extrem viel Kraft, ist anstrengend und ermüdend. Wohl deshalb hatten heute einige aus der Gruppe auch einen gewissen Durchhänger. Wir haben heute getanzt, gelacht, gemeinsam ein Puppentheater geschaut, für die Kindergartenkinder eine Eisenbahnanlage gebaut, gemeinsam den Religionsunterricht besucht, zusammen gegessen und als kröndender Abschluss: Jugendliche von der Talentumschule zum Nachtessen eingeladen, mit ihnen gespielt und uns mit ihnen verständigt.

Verständigung ohne Worte...
Wir haben kein Geld für ein Bauprojekt in Göncruszka im Gepäck. Auch kein Mobiliar, Einrichtungsgegenstände oder dergleichen. Auf der anderen Seite hat Göncruszka landschaftlich wenig zu bieten, wir können hier nicht gross weg und die City von Göncruszka lädt also auch nicht gerade zum Shoppen und Flanieren ein. Wir haben hier nur einander, aber genau diese Beziehungen müssen in einer Gemeindepartnerschaft Ursprung und Ziel sein. Alles andere ist dann nur, weil man sich als Freunde sowieso einfach und selbstverständlich hilft... .
Die Jugendlichen aus Sigiswil und aus Göncruszka nach einem wunderschöen Abend.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Auf dem Weg nach Hause

eine Oase im wüste Land

Eine lange Reise auf einem absteigenden Ast, bzw. absteigenden Zug.